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Beskrivelse
Martin Luther King, Mahatma Gandhi, Rosa Parks, die Geschwister Scholl, Rosa Luxemburg oder Ernst Bloch; Attac, Anonymus oder die Antiatomkraftbewegung - sie alle eint eine politische Haltung: der Widerstand. Das verbindende Element ist ihre Auflehnung gegen bestehende Strukturen, gegen die herrschenden politischen und gesellschaftlichen Verhaltnisse. Freilich: Die Haltung mag sie verbinden, in der Wahl der Mittel wie auch der angestrebten Ziele unterscheiden sie sich bisweilen fundamental. Mal erfolgt der Widerstand kollektiv, mal individuell; ist er von Gewalt gepragt oder gewaltfrei und als ziviler Ungehorsam deklariert; verlauft er spontan oder grundlich geplant. Schon hier zeigt sich, dass es den einen und einzigen Weg des Widerstands nicht gibt. Widerstandshandlungen sind facettenreich und vielschichtig, ebenso mannigfaltig wie ihr Gegenuber. Die einzige Konstante des Widerstands ist die Gegnerschaft zum Bestehenden, der Gegenspieler sind die bestehenden Verhaltnisse, die bestehende Ordnung, das bestehende (politische, gesellschaftliche, okonomische) System. Angesichts dessen drangen sich Fragen auf: Ubt der Andersdenkende oder der Andershandelnde per se Widerstand aus? Ist Widerstand gegen demokratisch begrundete Strukturen, Amter und deren Inhaber legitim? Muss Widerstand im Sinne des Gemeinwohls geschehen und damit dem Ideal von Thomas von Aquin entsprechen - oder kann er auch Selbsthilfe im Sinne Thomas Hobbes sein? Die kommende Ausgabe der INDES widmet sich im Schwerpunkt der Thematik Widerstand und Dissidenz, mit dem Ziel, die Komplexitat dieses Phanomens zu erfassen.