Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Der Spiritualismus im 16. und 17. Jahrhundert ist in der Forschungsdiskussion um Reformation und Konfessionalisierung bislang weitgehend vernachl ssigt worden. Thema des Buches von Caroline Gritschke ist daher eine der gr ten spiritualistischen Gruppierungen im 16. und 17. Jahrhundert. Sie untersucht sowohl die internen Strukturen des Schwenckfeldertums als auch dessen Verbindungen zur Mehrheitsgesellschaft, die gerade ihr konfessionelles Profil entwickelte. Die Schwenckfelder im s ddeutschen Raum bildeten keine fest zu umrei ende sozio-religi se Gruppe, sondern ein loses Netzwerk, das Beziehungen von unterschiedlicher Intensit t zulie . In dieser lockeren Organisationsform war das s ddeutsche Schwenckfeldertum als religi se Gemeinschaft bis ins 17. Jahrhundert hinein lebensf hig. Die Autorin analysiert die Selbstbehauptungsstrategien der Schwenckfelder, die den Kern ihrer Anliegen als "via media" bezeichneten. Dieses Konzept der Mitte und des Ma haltens bezogen sie auf theologische, lebensweltliche und religionspolitische Kontexte und umschrieben so ihre Bem hungen, gegens tzliche und widerspr chliche Aspekte ihres Lebens miteinander in Beziehung zu setzen. Die dissimulierenden Handlungsstrategien der Spiritualisten, die es ihnen erm glichten, ihren Glauben gleichzeitig zu bekennen und zu verbergen, korrespondierten mit der dualistischen schwenckfeldischen Theologie. Das aktiv-teilnehmende Leben in der Welt einerseits und die schwenckfeldische Religiosit t auf der anderen Seite, mittelalterliche Mystik und modern anmutender individuell erfahrbarer Glaube von Christi Wirken im Herzen wurden in der schwenckfeldischen "via media" ebenso m glich wie die Existenz zwischen den Konfessionen.