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Beskrivelse
Wie vergesellschafteten sich Frauen nach ihrer Vertreibung in der Bundesrepublik Deutschland? Die Studie analysiert ihr Engagement im kirchlichen, vertriebenenverbandlichen und politischen Bereich von ihrer Ankunft bis Mitte der Siebzigerjahre. Neben Eigeninitiativen und weiblichen Netzwerken werden ihre Handlungsmoglichkeiten rekonstruiert und Identitatsbezuge aufgezeigt. Die aus deutschen Ostgebieten oder deutschen Siedlungsgebieten Ost- oder Sudosteuropas geflohenen oder vertriebenen Frauen wurden zunachst im Rahmen etablierter bzw. neu konzipierter kirchlicher Institutionen aktiv. In den etwas spater gegrundeten Vertriebenenverbanden engagierten sie sich in Frauengruppen. Auch als Politikerinnen wirkten sie nachhaltig. Die Protagonistinnen agierten fur sich selbst und andere. Dadurch trugen sie zur Verbesserung der Lebensbedingungen fur Vertriebene und zur Gestaltung wieder geregelter Verhaltnisse bei. Die ihnen zugewiesenen Wirkungsbereiche versuchten sie auszuweiten und scheuten dabei keine Konfrontationen. Als Frauen und Vertriebene fanden sie sich in einer doppelten Minderheitensituation wieder. Ihre vielfaltigen Verdienste wurden im Lauf der Zeit im kirchlichen Bereich vergessen, blieben bei den Vertriebenenverbanden insbesondere auf den ehrenamtlichen Bereich reduziert und bei den Parteien nur auf wenige Themen konzentriert.