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Beskrivelse
Literatur ist nicht nur vieldeutig und r tselhaft, wie dies das bis heute leitende literaturtheoretische Paradigma behauptet. An Literatur, auch an der dunklen und schwierigen der Moderne, interessiert den Leser nicht prim r, wie sich Sinn fortw hrend entzieht und selbst destruiert. Noch immer wird Literatur, ungeachtet ihrer gar nicht zu bestreitenden Vieldeutigkeit und R tselhaftigkeit, als sinnhaft und bedeutsam erfahren, weil sie bestimmt, sthetisch herausgehoben und geregelt ist. In dieser Hinsicht l t sie sich als eine dem Ritual analoge, ja als selbst rituelle Handlung beschreiben. Literatur weist in ihrer Produktion und Rezeption, ihrer sthetischen Form, ihrer Struktur, ihrem Inhalt und ihren Themen, ihrer sozialen Inszenierung und ihrer sozialen Organisation vielfache Bez ge und Parallelen zum Ritual auf; und sie kann selbst als Ritual inszeniert und praktiziert werden. Wie Literatur ist auch das Ritual eine sthetisch ausgezeichnete, symbolische Wiederholungshandlung, die immer noch eine elementare Bedeutung f r unser Leben hat. Die vorliegende Arbeit entwickelt deshalb zun chst im R ckgriff auf sprachwissenschaftliche, kulturanthropologische und religionswissenschaftliche Forschungen den Begriff des Rituals und pr ft dann seine Anwendbarkeit auf Literatur.