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Beskrivelse
Die Bahnstrukturreform des Jahres 1994 sowie die Regionalisierung des Schienennahverkehrs zum Jahr 1996 leiteten die Reform des offentlichen Verkehrs in Deutschland ein. Astrid Karl geht in diesem Buch der Frage nach, wie sich die Reform des offentlichen Verkehrs in der Praxis auswirkte, welche Widerspruche und neuen Problemlagen daraus resultierten und welche Ursachen ihnen zugrunde liegen. Als systematisierendes Konzept legt die Autorin das Modell des Gewahrleistungsstaats zugrunde. Dieses Modell stellt die Reformprozesse unter das programmatische Ideal, Leistungen der Daseinsvorsorge nicht mehr durch den Staat selbst zu erbringen, sondern - in verschiedensten Formen der Wahrnehmung und Ausgestaltung - die Gewahrleistungsverantwortung fur die Ausfuhrung durch Dritte zu ubernehmen. Das tradierte Verstandnis, wonach staatliche Aufgabenwahrnehmung in der Daseinsvorsorge Wettbewerb ausschliesse, wird in dieser Sichtweise uberwunden. Die detaillierte Analyse der tatsachlichen Praxis im offentlichen Verkehr fuhrt die Autorin jedoch zu dem Ergebnis, dass trotz der Einfuhrung gewahrleistungsstaatlicher Instrumente das traditionale, wettbewerbsfreie Daseinsvorsorgemodell nach wie vor dominiert.