Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Jugend in Not: Fursorgeerziehung in deutsch-judischer Gesellschaft (1901-1933) ist ein Versuch, ein bisher unerforschtes Gebiet in der deutsch-judischen Geschichte im Kaiserreich und der Weimarer Republik zu beleuchten. Die judischen Fursorgezoglinge waren in mehrfacher Hinsicht benachteiligt. Mannliche judische Fursorgezoglinge zahlten zu den ersten Opfern des Dritten Reiches, waren sie doch sowohl als Juden als auch als Asoziale stigmatisiert. Die Autorin gibt Einblick in die Familienstrukturen von Fursorgezoglingen und weist nach, dass im Gegensatz zur nichtjudischen Gesellschaft der Klassencharakter der Fursorgeerziehung nicht zutraf, da auch Kinder aus sogenannten guten Familien verwahrlosten und burgerliche judische Eltern sich nicht scheuten, ihre Kinder in die Anstalt abzuschieben. Der Alltag in den Fursorgeerziehungsanstalten Repzin (spater nach Wolzig verlegt) und Kopenick wurde dem Dunkel der Quellen entrissen und erfolgreich nachkonstruiert. Der zweite Teil des Bandes beschaftigt sich mit der Reform der Fursorgeerziehung in der Weimarer Republik, die auch Teil des Bestrebens nach einer umfassenden Erneuerung des deutschen Judentums war.