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Beskrivelse
Die folgende Studie ging aus einer 1963 an der Universit t M nchen vorgelegten Dissertation ber Werk und Wirken Heinrich Manns her- vor. Anfangs trug ich daher nicht geringe Bedenken, eine weitgehend zum internen akademischen Gebrauch bestimmte Arbeit in dieser Form einem breiteren Leserkreis zug nglich zu machen. Wenn das dennoch geschah, so deshalb, weil mir bei der Lekt re des deutschen Romanciers immer klarer wurde, da die gro en literarischen Mythen, von denen sein Werk lebt, in kleiner M nze noch stets in der Welt in Umlauf sind. Wir sprechen oft von k nstlerischer Freiheit. Jedoch nur selten fra- gen wir, woher der Schriftsteller, der einst schon f r ein paar ihm zuge- standene dichterische Freiz gigkeiten dankbar war, das Recht nimmt, sich k nstlerisch frei zu geb rden. Wir sprechen von den existenziellen Problemen eines Autors, aber wissen nicht anzugeben, ob, wie und seit wann die Dichterexistenz als solche gelebt werden kann. Wir f hren die Form gegen die Tendenz an, doch vergessen, da dem Wort Form eher in der Sprache der Sportler und Diplomaten eine Bedeutung zu- kommt: dort meint es technische Vollendung und hier die vollendete H flichkeit. Kann Dichtung aber allein davon ihr Dasein fristen? Wohl ebensowenig wie von der ihr leichthin zugeteilten Aufgabe, das Unsag- bare auszusprechen, was f r den Poeten von Gebl t zweifellos eine ziemlich karge Kost sein d rfte. Wir gefallen uns endlich in der Be- scheidenheit, literarischen Ruhm und Dauer als altmodische Romantik abzutun, aber wir vernichten selbst triviale Aktennotizen fr hestens nach zehn Jahren.