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Beskrivelse
Die Frage nach der Identitat des Elsass und der Elsasser ist immer aufs Neue gestellt worden, und ihr kommt aufgrund der Zusammenlegung der Region mit Lothringen und der Champagne-Ardenne zu einer Verwaltungseinheit gerade heute wieder besondere Aktualitat zu. Der Blick zuruck erlaubt ein tieferes Verstandnis des umstrittenen "Grenzlandes" zwischen Rhein und Vogesen, wo sich im Laufe des 19. Jahrhunderts eine Dialektliteratur herausgebildet hat, die sich vor allem ab 1870, nachdem das Elsass an Deutschland gefallen war, zu institutionalisieren begann: Anthologien und Worterbucher wurden veroffentlicht, Elsassische Theater gegrundet, und das Elsassische Museum bemuhte sich um den Erhalt der Alltags- und Regionalkultur. Vor diesem Hintergrund entstand das Werk der aus einer unterelsassischen Apothekerfamilie stammenden Marie Hart (1856-1924), die den Wechsel der staatlichen Zugehorigkeit des Elsass nach dem Deutsch-Franzosischen Krieg und dem Ersten Weltkrieg sowie die sozialen Folgen wie Vertreibung, Flucht und identitaren Wandel in der Bevolkerung verarbeitet. Anhand von Harts Werk wird deutlich, wie unterschiedlich die Antworten auf die Frage ausfielen, ob das Elsass nun franzosisch oder deutsch oder vielleicht doch etwas Eigenes sei.