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Beskrivelse
Essen ist mehr als nur Ernahrung. Was, wann, wo und mit wem gegessenen und getrunken wird, gibt Auskunft uber die Essenden. Dies gilt besonders fur die Literatur, da sich literarische Figuren mit Essen nicht ernahren konnen. In den hofischen Romanen des hohen Mittelalters dient die Nahrung der Bezeichnung. Sie konstituiert nicht nur die Identitat der einzelnen Protagonisten und deren Verhaltnis zueinander, sondern auch die hofische Kultur als solche. Die Untersuchung systematisiert die Situationen des Verzehrs und unterscheidet dabei zwischen dem einsamen Mahl, dem geteilten Mahl zu zweit und dem gemeinschaftlichen hofischen Mahl. Die gemeinsame hofische Mahlzeit stellt den Regelfall des Verzehrs dar. Als standig wiederkehrende Handlung in einer Kultur, die sich durch nonverbale rituelle Kommunikation auszeichnet, ist sie ein elementarer Bestandteil des hofischen Lebens. Einsame oder zu zweit verzehrte Mahlzeiten sind hingegen Abweichungen von der Norm.