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Beskrivelse
Ausgehend von den Folgen der Zweiten Intifada (2000-2005) geht es in diesem Buch um drei Schlusselbegriffe: Okkupation, Zivilmilitarismus und Neozionismus. Nur mit diesen, so Tamar Amar-Dahl, wird ein fundiertes Verstandnis der israelischen Besatzungsmacht zu Beginn des neuen Millenniums verstandlich. Die Jahrtausendwende markierte eine Zasur: Israels politische Entscheidung, den bewaffneten Volksaufstand der Palastinenser gegen die Besatzer als Terrorismus zu bezeichnen und niederzuschlagen, diente zur Legitimation des Besatzungsregimes und legte einen immer vehementeren Zivilmilitarismus der israelischen Gesellschaft offen. Verheerende Kriege folgten, und der einst in der israelischen Gesellschaft stark vorhandene Linkszionismus verlor massiv an Einfluss. Mit ihm verschwand zugleich die alte Friedensideologie. In der tiefsten Sinnkrise des zionistischen Israel verschoben sich die politischen Verhaltnisse, sodass rechte Krafte salonfahig wurden. Die Wiederwahl von Benjamin Netanjahu 2009 und 2022 markiert den Siegeszug der Neozionisten. Mit ideologiekritischem Ansatz fragt die israelisch-deutsche Historikerin: Wie verhalt sich die Okkupation zum Zivilmilitarismus (sprich zum gesellschaftlichen Konsens fur Israels Kriegspolitik)? Und inwieweit haben diese beiden israelischen Phanomene den Neozionismus genahrt? Erleben wir mit der seit Jahren andauernden Regierungskrise eine Art Implosion des politischen Systems? Oder stabilisiert sich ein rechts- bzw. neozionistisches Israel?