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Beskrivelse
Der aufgeklarte Holderlin findet sich in eine unbehauste Welt verstoen, in der das innige Verhaltnis zur Natur und Gesellschaft zerfallen ist; die Kunst wird zum Medium der Sehnsucht nach der verlorenen Einheit. Nie aber ist Sehnsucht in der Kunst selbst zu stillen, sondern Versprechen und Aufgabe, sie in einer wieder ganzen Welt zu verwirklichen. Man kann mit Vermutungen daherkommen. Bei der Verhandlung drittklassiger Literaten, die heute dieses auf morgen jenes reimen, mag dieser Weg passend sein. Holderlin fordert mehr. Wie sein Dichten in ungemeiner Konsistenz philosophisch durchwoben ist, lost sein Philosophieren den Anspruch des altesten Systemprogramms des deutschen Idealismus ein, asthetisch zu sein. Philosophische Vorverstandigung ist unvermeidlich, wenn von Holderlins Eros, der das Sehnen in seinem Dichten transportiert, geredet werden soll.