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Beskrivelse
Die Laokoon-Gruppe ubt seit ihrem Fund in Rom 1506 eine grosse Faszination auf ihre Betrachter aus, die sich auch in der neuzeitlichen Literatur widerspiegelt. Die Gedanken beruhmter Dichter, Denker und Gelehrter liegen heute als schriftlich fixierte Ergebnisse vor. Zeugnisse einer anderen Art der Beschaftigung mit der Laokoon-Gruppe sind hingegen die von Maria Wiggen in ihrer Untersuchung vorgestellten Rekonstruktionen und Erganzungen. Sie stammen von Archaologen, Kunstlern und Restauratoren, die an den materiellen Bestand der Laokoon-Gruppe anknupfen und verlorene antike Teile erganzen. Die Idee zur Vervollstandigung der fragmentarisch uberlieferten antiken Marmorgruppe wird hierbei in unterschiedlichen Formen und Medien umgesetzt: zweidimensional als Zeichnung auf Papier, dreidimensional als rundplastische Gipserganzung an einem Abguss oder gar am antiken Original selbst. Die Rekonstruktionen und Erganzungen am Original weisen dabei eine ganz besondere Qualitat auf, da sie in direkten Kontakt mit der originalen Substanz und Konzeption der Laokoon-Gruppe stehen. Sie stellen, jede fur sich, einen einmaligen konkreten Eingriff in die Autonomie des antiken Kunstwerks dar - mit teils weitreichenden Konsequenzen. Wiggen stellt ausfuhrlich die Folgen, die sich daraus fur die Interpretation der Laokoon-Gruppe und ihre Beurteilung in der modernen Wissenschaft ergeben, vor und beschreibt detailliert die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Archaologen und Kunstler/Restauratoren bei der Antikenerganzung. So kann der Leser ihnen bei der Arbeit am antiken Original gleichsam einen Blick uber die Schulter werfen.