Platons Philosophie 3. Die späten Dialoge

Platon gilt als der Begr?nder der europ?ischen Philosophie. Die Zahl der Ver?ffentlichungen zu seinen Werken ist fast un?bersehbar geworden; der letzte Versuch einer Gesamtdarstellung der platonischen Philosophie liegt ?ber 50 Jahre zur?ck. Nach der Publikation zahlreicher, bedeutender Monographien und Aufs?tze zu fast allen wichtigen Fragen der Philosophie und nach intensiver Besch?ftigung mit dem platonischen Werk legt Franz von Kutschera nun eine neue, dreib?ndige Gesamtinterpretation vor, ein opus magnum, das alle platonischen Dialoge einbezieht und in ihrer chronologischen Folge er?rtert. Ausgangspunkt f?r den Versuch dieser Gesamtdarstellung ist die ?berzeugung, da manche Unsicherheiten bei der Interpretation eines Dialogs sich erst im Lichte sp?terer Dialoge ausr?umen lassen, da Platon seinen Lesern seine Ansichten meist verschl?sselt mitgeteilt hat. Zu fast allen Interpretationsfragen m?ssen daher mehrere Dialoge miteinander in Beziehung gesetzt werden: So bildet die Gesamtheit der Dialoge ein Netz, ohne das sich viele Gedanken Platons nicht ans Licht bringen lassen. Nicht die zahllosen, immer wieder neu in vielen Einzeluntersuchungen interpretierten Detailfragen der Dialoge stehen im Mittelpunkt dieser Darstellung, sondern der synoptische Zugriff auf das platonische Gesamtwerk. So ist eine Interpretation entstanden, die mit souver?ner Klarheit die gro en Linien des platonischen Denkens deutlich werden l? t. Von Kutschera erarbeitet eine Reihe wichtiger neuer Ergebnisse: Dazu geh?ren grundlegende Einsichten wie die, da sich Platon im zweiten Teil des Parmenides auf eine Logik in mereologischer Gestalt bezieht, die au erordentlich leistungsf?hig ist. Er versucht ferner zu zeigen, da das zentrale Thema der ungeschriebenen Prinzipienlehre eine logische Definition der Zahlen war, der Anzahlen wie der Ma zahlen, w?hrend der Kosmos der nicht-mathematischen Ideen nach der Unterscheidung prim?rer und sekund?rer Qualit?ten im Theaitetos in der Sp?tphilosophie Platons deutlich abgewertet wird. Neu sind auch wesentlich verbesserte Interpretationen von Partien einzelner Dialoge wie etwa die Er?rterung des Wissens des Wissens im Charmides, der M?ngeltheorie des Guten im Lysis, der Definition des Wissens als begr?ndeter wahrer ?berzeugung im Theaitetos oder der Erkl?rung des Nichtseins im Sophisten. So ?ffnet das Werk einen neuen Blick auf die Philosophie Platons in ihrem ganzen thematischen Reichtum, ihrer Entwicklung und ihrer Aktualit?t, einen Blick, der einmal mehr deutlich werden l? t, warum Platon nicht nur der Begr?nder, sondern auch eine der bedeutendsten Gestalten der Philosophie ist.