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Beskrivelse
Dieses Buch ist eine ethnografische Studie zur Praxis der Kinderwunschbehandlung, in der Paare und Arzt:innen versuchen, eine Schwangerschaft herbeizufuhren. Es gibt detaillierte Einblicke in eine soziomaterielle Praxis, die sich von der Lebenswelt der Paare uber arztliche Beratungsgesprache bis in Laboratorien erstreckt. Die Studie zeigt ein soziales Feld von Praktiken und Sinnstiftungen im hybriden Schnittpunkt der lebensweltlichen Erwartungen an das Kinderkriegen einerseits, der technischen Eigenlogik reproduktionsmedizinischer Verfahren andererseits. Dabei stellt sich heraus, dass gerade diese besondere Form der Herstellung von Kindern, Familien und Elternschaft den Prozess der Familiengrundung transparent macht: Interaktionen, die sonst nur in Schlafzimmern stattfinden, unbeobachtete Prozesse im Inneren von Korpern und Aushandlungen einer schwer zuganglichen Intimkommunikation werden hier expliziert und dadurch soziologisch zuganglich. Dies ermoglicht einen Beitrag zu einer verstehenden Familiensoziologie, die die menschliche Fortpflanzung mit einem ganzheitlichen Blick auf biotechnische Prozesse, kulturelle Diskurse und subjektive Perspektiven begreift und auf neue theoretische Grundlagen stellt: Weder schlieen sich Naturlichkeit und Technizitat reproduktionsmedizinischer Vorgange aus - sie stehen in einem Verhaltnis wechselseitiger Steigerung -, noch sind die alltaglichen Formen des Zeugens und Kinderkriegens frei von Kulturtechniken.