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Beskrivelse
Die hofischen Romane des ausgehenden 12. und beginnenden 13. Jahrhunderts reflektieren unter den kulturellen und materiellen Bedingungen einer Manuskriptkultur uber den epistemischen Status von Dichtung. Die vorliegende Studie fragt ausgehend von einem metaphorischen Lesebegriff, wie Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Strassburg Leseerfahrung modellieren und welches Verhaltnis von Lese- und Welterfahrung die jeweiligen Texte entwerfen. Vor dem Hintergrund zeitgenossischen Nachdenkens uber menschliche Wahrnehmung und zeichenhafte Vermittlung von Erkenntnis diskutiert sie, wie die jeweiligen Entwurfe erzahlerisch vermittelte Sinnerfahrung figurieren. Beleuchtet wird so auch die poetische Produktivitat narrativ entfalteter Literaturtheorie. Der Band will, indem er auf solche Weise einen intertextuellen Polylog uber den epistemischen Status von Dichtung skizziert, einen Beitrag zu einer Poetik hofischen Erzahlens an der Schwelle zur Literatur leisten.