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Beskrivelse
Das Wasserkraftwerk Belo Monte ist Sinnbild einer Entwicklungspolitik Brasiliens, die durch kapitalistische Expansion die Erschliessung und Inwertsetzung des Amazonasgebietes fordert. Uber die komplexen Mechanismen und Wirkungen der damit einhergehenden Enteignungsprozesse besteht bislang nur ein unzureichendes Verstandnis. Anhand der Verknupfung von performativitats-, anerkennungs- und demokratietheoretischen Ansatzen nimmt Soren Weissermel eine Konzeptualisierung des Enteignungsbegriffs vor und leistet so einen Beitrag zu einem fundierten Verstandnis von Enteignung. Die empirische Analyse offenbart die Prekarisierung der vom Belo-Monte-Projekt betroffenen Bevolkerung, ausgelost durch eine Politik der Nicht-Anerkennung komplexer Eigentumsstrukturen und damit verknupfter Lebensweisen. Der Widerstand gegen Enteignung ist damit im Kern ein Kampf um die Anerkennung alternativer Wirklichkeiten. Die Arbeit verdeutlicht so den Aushandlungscharakter von Enteignung, die im Spannungsfeld der Prekarisierung Betroffener und ihrer Forderungen nach Anerkennung und Offentlichkeit stattfindet. Dieser Aushandlungsprozess ist als ein Kampf um die materielle und symbolische Aneignung des Raumes zu verstehen.