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Beskrivelse
8 Arbeitnehmerschaft immer wieder gezeigt, da f r die divergierenden Stand- punkte vor allem die unterschiedlichen Vorstellungen ber die gegebene oder anzustrebende soziale Struktur der Gesellschaft (mitunter ber beide) verant- wortlich sind. Die Meinungsverschiedenheiten sind n mlich nicht in erster Linie auf unterschiedliche Untersuchungsergebnisse, sondern auf eine unter- schiedliche Interpretation relativ einheitlicher Befunde zur ckzuf hren. So erbrachten z. B. sowohl die Erhebungen des Statistischen Bundesamtes als auch die im Auftrag des Bundesministeriums f r Arbeit und Sozialordnung durch- gef hrten Untersuchungen hnliche Ergebnisse ber die funktionale Gliede- rung der Arbeitnehmerschaft. Trotzdem wurden sie zum Teil recht unter- schiedlich interpretiert. Solange ber die Grundfragen der sozialen Schichtung keine Einigkeit herrscht, wird es schwierig sein, empirische Ergebnisse ber Probleme der Gesellschafts- struktur einheitlich zu interpretieren. Gerade bei der Diskussion dieser Grund- fragen besteht jedoch heute noch die gro e Gefahr, da die vorgebrachten Argumente "ideologisch gef rbt" sind und dadurch die in der Gesellschaft tat- s chlich gegebenen Verh ltnisse nicht oder stark ver ndert gesehen werden. Nur ein n chternes berdenken der empirischen Befunde k nnte hier Abhilfe schaffen. So sollte z. B. die bei einigen Autoren festzustellende Sehnsucht nach der Gleichheit aller Menschen nicht dazu f hren, da sie vor der Wirklichkeit die Augen verschlie en. Umfangreiche empirische Untersuchungen falsifizieren etwa mit Deutlichkeit die These von der" vollst ndigen Gleichwertigkeit und Gleichheit der verschiedenen T tigkeitsgebiete" (Croner).