Der Gott des Gelages

Darstellungen des Dionysos und seines Kreises zieren zu Tausenden die bemalte Feinkeramik aus dem klassischen Athen. Die Studie unternimmt eine umfassende Deutung dieser au erordentlich wandelbaren Bildwelt und geht insbesondere der Frage nach, welche Funktion sie f r ihre Betrachter im Kontext des Trinkgelages erf llte, f r das ein Gro teil der Gef e gefertigt war. Nach Kl rung der quellenkritischen Voraussetzungen werden abschnittsweise zentrale Problemfelder behandelt: die Konstruktion von K rperbildern und Geschlechterrollen; das Verh ltnis der Bilder zum B hnenwesen; die soziale Funktion von Mythenbildern; das komische Potential der Satyrfigur; das Spannungsverh ltnis von Bild, Bildtr ger und dionysischem Ritual. Gemessen an der literarischen berlieferung betonen die Darstellungen die freudvolle Dimension des Gottes. Dies gilt namentlich f r die vielen allegorischen, parodistischen oder utopischen Bildfindugen, die den Sinnhorizont dieser Ikonographie weit ber die zuletzt stark betonten Deutungsparadigmen von Identit t und sozialer Norm hinaus ausdehnen. Zugleich wird nachvollziehbar, wie das Bildergeschirr in die kommunikativen Prozesse des Trinkgelages hineinwirkt und aktiv zu diesem komplexen sozialen Ritual beitr gt.