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Beskrivelse
Es zahlt zu den Gemeinplatzen der sozialwissenschaftlichen Forschung, dass politische Wirklichkeit sozial konstruiert ist. Wenig wissen wir hingegen daruber, wie politische Wirklichkeit entsteht, insbesondere wie Sprache bewirkt, dass etwas zu einer allgemein akzeptierten politischen Wirklichkeit wird. In Anknupfung an die bisherige konstruktivistische Forschung rekonstruiert der Band auf methodisch innovative Weise den Gebrauch von Sprachbildern und Metaphern im deutschen Diskurs uber den EU-Verfassungsvertrag. Durch die quantitative und qualitative Extrapolation des metaphorischen Europavokabulars lassen sich nicht nur signifikante Veranderungen in den Diskursen der bundesdeutschen Parteien offenlegen, sondern die Einzelmetaphern lassen sich auch zu machtvollen handlungsleitenden Narrativen verdichten. Dass die europaische Verfassungsfrage vor allem eine Frage der demokratischen Legitimation und europaischen Identitat, des politischen Gestaltungswillens und der Finalitat Europas ist, scheint dabei wenig uberraschend. Dass die Frage der Konstitutionalisierung Europas aber auch und gerade ein Diskurs uber neue Grenzziehungen und die partielle Schlieung offener Staatlichkeit ist, kann hingegen als das eigentlich Neue in der deutschen Europapolitik angesehen werden.