Dies ist nicht das erste Buch gegen den Behaviorismus; grosse Geister haben mit guten Argumenten gegen ihn gestritten. Dass er dennoch bisher uberlebt hat, ist fur uns ein Zeichen fur seine beherrschende Position, die er in den letzten Jahr- zehnten innerhalb der westlichen Psychologie innehatte. Dies ist der Anlass fur die Anwendung des Paradigmabegriffs (sensu Kuhn) auf das behavioristische For- schungsprogramm; wir haben uns dabei der wissenschafttheoretischen Rekon- zeptualisierung dieses Begriffs innerhalb einer neuen wissenschaftstheoretischen Theorie-Explikation, dem sog. non statement-view (Stegmuller) bedient, und zwar in der Form, die Herrmann fur die Anwendung in nicht-formalisierten (Sozial-)Wissenschaften entwickelt hat. Auf der Grundlage der zunehmenden Schwierigkeiten und Aporien, in die das behavioristische Paradigma seit den 60er Jahren geraten ist, ergibt sich die Ausgangsthese vom Niedergang des Beha- viorismus, und d. h. vom Paradigmawechsel im Sinne Kuhns: der Behaviorismus hat sich - wie jedes herrschende Paradigma in der Phase der, normal science' -, zu Tode gesiegt'. Die Richtung des potentiellen neuen Paradigmas ergibt sich aus der (gemeinsamen) Struktur der kognitions-psychologischen Ansatze, die die empirischen Anomalien des behavioristischen Forschungsprogramms erklaren koennen. Dabei ist dies auch nicht das erste Buch fur eine kognitive Psychologie; aber es versucht doch, diese Perspektive konstruktiv weiterfuhrend und programma- tisch auszuarbeiten. Das groesste theoretische Entwicklungspotential sehen wir hier in dem Ansatz, der Kognitionen des menschlichen Erkenntnisobjekts als Re- flexionen analog zum Selbstbild des Wissenschaftlers auffasst: also als (subjektive) Theorien.
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